Mittelpunkte Europas und der Welt

Geographischer Mittelpunkt Europas
Mehrere geographische Mittelpunkte befinden sich im und in der Nähe des Fichtelgebirges:

Geographischer Mittelpunkt Europas



Am Westhang des Tillenbergs, dessen Gipfel schon auf dem Gebiet  Tschechiens liegt, steht auf deutschem Gebiet dieser Gedenkstein. Schon Anfang des 19. Jahrhundert berechneten von Napoleon beauftragte Landvermesser diesen Ort als geographischen Mittelpunkt Europas.

Da Europa sehr unregelmäßig geformt ist, und auch die Grenzen des Erdteils nicht genau und offiziell festgelegt sind, gibt es verschiedene Methoden, den Mittelpunkt zu berechnen. Und so erheben verschiedene Orte den Anspruch, der Mittelpunkt Europas zu sein:

  • Bereits zweihundert Jahre vorher berechnete ihn der polnische Kartograph Szymon Antoni Sobiekrajski bei der Stadt Suchowola in Polen.
  • Eine neue Vermessung verlegte den Mittelpunkt Europas zu dem Dorf Hildweinsreuth bei  Flossenbürg in der  Oberpfalz.
  • Ein gutes Stück weiter östlich, bei Rachiw in der Ukraine steht ebenfalls ein geodätisches Denkmal, das für sich beansprucht, der Mittelpunkt Europas zu sein.
  • Weitere Orte in Tschechien und der Slowakei erheben Anspruch, am Mittelpunkt Europas zu liegen. Eine Berechnung nach dem sogenannten Flächenschwerpunkt ergab sogar das Dorf Purnuskes bei Vilnius in Litauen.
Insbesondere im Westen ist offenbar nicht klar, wo man bei einer Vermessung die Grenzen Europas anordnen soll. An der Westküste der westlichsten Landmasse (Insel) oder in der Mitte zwischen Europa und Amerika. Durch die unregelmäßigen Küsten wäre selbst die Mitte des Atlantiks umstritten! Hinzu kommt, dass jeder gern einen solchen, eigentlich nur "gefühlt wichtigen Punkt" in seiner Nähe haben möchte, auch um ihn touristisch zu nutzen.

Die Stadt Gelnhausen in Hessen beansprucht für sich, der geografische Mittelpunkt der Europäischen Union zu sein.
Gedenkstein am Geographischen Mittelpunkt Europas

Geographisches Zentrum des Sechsämterlandes im Fichtelgebirge

Geografischer Mittelpunkt
des Sechsämterlandes


Bei  Marktleuthen im Fichtelgebirge steht dieser kleine Gedenkstein, der das Geographische Zentrum des Sechsämterlandes markiert. Er befindet sich am Hang des Galgenbergs in der Nähe des sogenannten Eckenhölzls. Den Namen Sechsämterland verdankt die Gegend im Inneren Fichtelgebirge den Burggrafen von Nürnberg, die im 14. Jahrhundert von der  Plassenburg in Kulmbach aus die  Burg Epprechtstein im Fichtelgebirge erobert hatten und das Land östlich des Berges in sechs Verwaltungsbezirke einteilten. Erst später, unter den Markgrafen von  Bayreuth, wurden daraus die sechs Amtsbezirke Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein und Selb und so entstand mit der Zeit der Name Sechsämterland. Am bekanntesten wurde es wohl durch die in  Wunsiedel hergestellten Sechsämtertropfen, einem Kräuterlikör mit Vogelbeeren (Beeren der Eberesche) als Hauptzutat.


Hohenbuch im Fichtelgebirge - Schmierung der Erdachse am Mittelpunkt der Welt
Hohenbuch im Fichtelgebirge,

der Mittelpunkt der Welt



An diesem Schmiernippel wird
jeden Tag die Erdachse geschmiert.

Alle Menschen in unserer Gegend
wissen das von Kindesbeinen an,
nur die Welt will es uns (noch) nicht so richtig glauben!

Spenden in Form von Schmierfett sind jederzeit herzlich willkommen.
Der Verbrauch ist enorm.
Sie wollen doch nicht, dass die Erdachse quietscht, oder?

 Hohenbuch ist ein Ortsteil von
 Kirchenlamitz in  Oberfranken

Der Omphalos von Delphi

Der Nabel der Welt

Viele Völker hielten sich oder einen Platz in ihrem Reich für den Mittelpunkt der Welt. Für die alten Römer war es Rom und für das antike Griechenland  Delphi.

Dort war es ein Meteorit im Apollon-Tempel, der den Nabel der Welt darstellte, der  Omphalos. Das Original ist nicht erhalten. Eine Kopie aus hellenistisch-römischer Zeit steht heute im Museum von Delphi.

Vergleicht man die Form, könnte man durchaus das Schmiernippel von Hohenbuch als den Omphalos des Fichtelgebirges und der Welt betrachten. Es heißt ja immer, auf die Größe käme es nicht an!