Die Weißmainquelle

Die Weißmainquelle
Weißmainquelle mit Hohenzollernwappen

Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth

Lt.  Harald Stark, dem Castellan der  Plassenburg in  Kulmbach, bedeuten die eingemeißelten Buchstaben "G F C M Z B I P H" "Georg Friedrich Carl Markgraf zu Brandenburg in Preußen Herzog".

Nach Dietmar Herrmann ("Der Ochsenkopf im Fichtelgebirge", Das Fichtelgebirg Bd. 17, Wunsiedel 2009, S. 86) erfolgte die erste Quellfassung 1717 durch den Wildmeister Johann Caspar Munder aus Bischofsgrün im Auftrag von Markgraf Friedrich, weshalb die Quelle zunächst Fürstenbrunnen genannt wurde. Unter den Buchstaben finden wir ein bekröntes Hohenzollern-Wappen. Der Markgraf wollte mit der Fassung die Lage der Weißmainquelle endgültig nicht in der Seelohe am Seehaus, sondern am Ochsenkopfhang festlegen.

Johann Wolfgang von Goethe

Die Lage der Quelle des Weißen Mains war jedoch lange Zeit umstritten. Geht man bei der Quellensuche flussaufwärts, wählt man bei Verzweigungen immer den stärkeren Bachlauf und wertet den schwächeren als Einmündung eines anderen Baches oder Flusses. Als Johann Wolfgang von Goethe mit Karl Ludwig von Knebel am 1. Juli 1785 mainaufwärts gingen (und sich fahren ließen) erreichten sie auf diese Weise das Seehaus und bezeichneten den Seehaus-Brunnen als Weißmainquelle. Ob es für Goethe auch eine Rolle spielte, dass man dort im Gegensatz zum Ochsenkopf-Berghang auch früher schon etwas zu Essen und zu Trinken bekam, ist nicht überliefert.

Der Zinnbach, vom Seehausbrunnen kommend, speist den Paschenbach, der beim Zusammenfluss mit dem Weißen Main tatsächlich mehr Wasser führt. Also müsste dieser eigentlich Weißer Main heißen. Um die Verwirrung komplett zu machen, wurde der Zinnbach um 1800 zum  Fichtelsee und damit zur Fichtelnaab umgeleitet, wodurch der Paschenbach natürlich wieder geschwächt wurde. Man überlistete also die Wasserscheide und Quellwasser, das eigentlich über den Main und Rhein in die Nordsee floss leitete man zur Naab, der Donau und damit zum Schwarzen Meer um. Nach der topografischen Karte müsste dies heute wieder rückgängig gemacht und die usprünglichen Verhältnisse wieder hergestellt worden sein.