Grabstätte der Opfer des Todesmarsches vom KZ Buchenwald zum KZ Flossenbürg

Grabstätte der Opfer des Todesmarsches vom KZ Buchenwald zum KZ Flossenbürg durchs Fichtelgebirge
Auf dem Friedhof von Wunsiedel im Fichtelgebirge findet man ein Grabmal und einen Gedenkstein für 30 Opfer des Faschismus, zu dem die diktatorische nationalsozialistische Herrschaft des "Führers Adolf Hitler" zählt. Die hier begrabenen Menschen kamen am 15. April 1945 ums Leben, als sie in den letzten Kriegstagen zu Fuß in einem sogenannten Todesmarsch vom KZ Buchenwald über  Schwarzenbach an der Saale und Wunsiedel zum KZ Flossenbürg getrieben werden sollten. Die Bewacher schienen es eilig zu haben. Sie wussten natürlich, dass die Amerikaner von Westen und Süden anrückten und die Russen von Osten. Wer von den ausgezehrten und entkräfteten Gefangenen das Marschtempo nicht mehr mithalten konnte, wurde erschossen. Zunächst wurden die Leichen notdürftig im nahen Zeitelmoos verscharrt. Bereits am 19. April marschierten die US-Streitkräfte in Wunsiedel ein. Die amerikanische Militärregierung ordnete dann im August 1945 eine Umbettung dieser Leichen auf den Friedhof an.
Gedenkstein für die Opfer des Faschismus in Wunsiedel
Für uns ist heutzutage nur schwer nachvollziehbar, warum man nur wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch Gefangene von einem Konzentrationslager zum anderen marschieren ließ. Die offizielle Begründung, dass diese Menschen als wertvolle Arbeitskräfte vor den näherrückenden Feinden in Sicherheit gebracht werden sollten, ist fadenscheinig und klingt vorgeschoben. Gerade SS-Kreise waren nicht dumm und hatten wohl längst begriffen, dass der Krieg verloren war. Da war die "wichtige" Aufgabe, Menschen von hier nach da zu treiben, natürlich wesentlich ungefährlicher, als an den Kriegsfronten in den letzten Tagen des aussichtslosen Kampfes als Kanonenfutter verheizt zu werden. Bei näher rückendem Schlachtenlärm konnte man auf dem Land auch leichter untertauchen, sich Zivilkleidung zu besorgen, und verschont zu werden.

Weitere 17 Opfer des gleichen Todesmarsches liegen in einem Sammelgrab auf dem  Friedhof in Marktleuthen. Ob ein Teil der Gefangenen noch das  KZ Flossenbürg erreichte, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, halte es aber für unwahrscheinlich.