Wanderer

Wuppertal-Beyenburg

Wanderung vom Stausee zum KZ-Mahnmal in Wuppertal-Oehde

Eisenbahnbilder
Wuppertal-Beyenburg: historische Bahnlinie An der alten Bahnlinie entlang fährt der Bus ab Wuppertal-Oberbarmen hinaus in die Natur nach Wuppertal-Beyenburg, das ganz idyllisch an einem kleinen Stausee, der Wuppertalsperre, liegt. Der Bus endet hier, aber die Bahnlinie führt weiter. Sie war Teil eines umfassenderen Bahnnetzes, das von Wuppertal-Rauental über Beyenburg, Dahlerau, Dahlhausen nach Krebsöge führte und von dort weiter nach Remscheid - Lennep bzw. Radevormwald und schließlich weiter bis Brügge. Gebaut wurden diese Strecken zwischen 1885 und 1889. Ihren vorläufigen Abschluss fanden sie mit der feierlichen Eröffnung am 3. Februar 1890.

Heute gehört ein Teil der Bahnstrecke dem Bergischen Bahnen Förderverein Wupperschiene e.V., der sich um die Sanierung der historischen Bahnstrecke kümmert und dem auch der Teil der Strecke von Beyenburg nach Wilhelmsthal gehört. Zu besonderen Anlässen kann man hier mit historischen Zügen fahren, Wuppertal-Beyenburg: Blick auf Beyenburg und Stausee - ©Monika Schulze aber aufgrund eines Erdrutsches nach starken Regenfällen ist die Strecke seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr in ihrer ganzen Länge in Wuppertal-Beyenburg befahrbar. Mit dem historischen Schienenbus kann man bis zur F. Erfurt & Sohn Papierfabrik fahren und dort im Wald Picknick machen. Der Gleisanschluss der Fabrik als solcher ist bis heute intakt und könnte noch im Sinne des Umweltschutzes genutzt werden, wenn die DB sich nicht länger weigern würde, den Erdrutsch kurz hinter dem Anschluss zu beseitigen - wofür sie nach wie vor zuständig ist.

Zurück zu unserem Spaziergang, der hier an der Eisenbahnbrücke über die Wupper gleich am Stausee begann. Wir folgten den Schienen in die Stadt und fanden ein kleines Eiscafé gleich an der alten Bahnlinie, die Schienen führten fast durch den kleinen Garten hindurch. Dies war unser Platz! Lediglich ein vorbei fahrender roter Schienenbus fehlte noch, um das Ambiente komplett zu machen.

Von hier aus gingen wir in die Stadt und gelangten zu der kleinen Kirche. Den historischen Ortskern, den man von der Eisenbahnbrücke aus sehen kann - siehe Fotos - besuchten wir nicht, obwohl gerade er sehr sehenswert ist mit der alten Klosterkirche, dem "Beyenburger Dom", Wuppertal-Beyenburg: Kirche - ©Monika Schulze wo auch der Jacobsweg über Köln nach Aachen beginnt, und den schönen Fachwerkhäusern. Das Besondere an Beyenburg ist, dass es sich hier um eine katholische Enklave inmitten eines hauptsächlich evangelischen Gebietes handelt. Hier an der engsten Stelle der Wupperschleife hat es vermutlich seit dem 12. Jahrhundert eine Befestigungsanlage gegeben. Zum ersten Male urkundlich erwähnt wurde das "Schloss" im Jahre 1363. Wuppertal-Beyenburg: Picknick im Kirchhof - ©Monika Schulze Im 14. Jahrhundert teilten die Grafen von Berg - von denen das Bergische Land mit der Hauptstadt Düsseldorf seinen Namen erhielt - das Land in verschiedene Verwaltungsbezirke, damals Ämter genannt, ein. Dazu gehörten das heute viel bedeutendere Barmen und die Kirchspiele Radevormwald, Remlingrade und Lüttringhausen, was heute zu Remscheid gehört, möglicherweise auch ein Teil des Kirchspiels Schwelm. Als Deutschland unter Napoleon französisch war, wurden die Ämter unter der französischen Gesetzgebung aufgehoben. In der preußischen Zeit kam Beyenburg zur Bürgermeisterei Lüttringhausen, und 1929 wurde es im Zusammenhang mit der Gebietsreform bei Wuppertal eingemeindet.

Wuppertal-Beyenburg: Natur - ©Monika Schulze Was ist eigentlich ein Kirchspiel? Laut wikipedia bezeichnet das Wort "Kirchspiel" den geografischen Einzugsbereich einer Kirchengemeinde. Zitat: "Einst hatte die Einteilung von – vor allem ländlichen – Landstrichen in Kirchspiele eine große praktische Relevanz. Noch heute orientieren sich die Grenzen von ... Gebietskörperschaften häufig an den alten Grenzen der Kirchspiele, doch findet man den Begriff als kommunale Gebietskörperschaft nicht mehr. Es gibt nur Städte, Landkreise und Gemeinden."

Nicht weit hinter der Kirche geht es hinaus in die Natur. Der Weg führt an der Wupper und an der historischen Eisenbahnlinie entlang. Auf den breit vom Sauerländischen Gebirgsverein angelegten 490 km Wanderwegen plud den 45 km Wegen zwischen den malerischen alten Häusern rund um und in Wuppertal lässt es sich gut wandern, allerdings trifft man dort bei schönem Wetter Massen von Menschen. Leider führten alle schmalen und landschaftlich schönen Strecken schon nach kürzester Zeit ins Nichts, will heißen: wir rannten vor die Wand, vor Wände und Schilder mit der Aufschrift: "PRIVAT - Zutritt verboten" etc. Wuppertal-Beyenburg: Tunnel an der historischen Bahnlinie Also kehrten wir jedes Mal frustriert wieder um und reihten uns ein in die Massen ... na gut: soooooooo schlimm war es denn doch nicht, aber eben auch nicht so schön einsam wie im Fichtelgebirge, wo man den ganzen Wald für sich alleine haben kann.

Weiter geht es durch die schöne Natur mit Blick auf Wupper und Eisenbahnlinie. Wuppertal-Beyenburg: Wupperbrücke - ©Monika Schulze Von der Wupperbrücke aus hat man einen schönen Blick auf die Wupper und das idyllische Tal, durch das sie fließt. Alles sieht aus wie Natur pur. Aber jenseits der Brücke hat uns die Wirklichkeit bald wieder. Die Straße ist nicht mehr weit. Wuppertal-Beyenburg: Blick von der Brücke auf die Wupper Die Straße nach Wuppertal-Oehde erinnert noch mit ihren alten Textilfabriken an die Geschichte Oehdes, das wegen der vielen Wupperwiesen ideal für die Bleiche war. Wenig bekannt ist, dass es auch in Wuppertal - und zwar hier - zur Nazizeit ein Konzentrationslager gab. Hier wurden allerdings keine Juden vergast sondern politisch verfolgte gefangen gehalten. Ein Mahnmal auf der anderen Straßenseite, wo es wieder in den Wald geht, erinnernt noch heute daran.

Wuppertal-Beyenburg: KZ-Mahnmal in Oehde Wuppertal-Beyenburg: Blick vom Bergkamm


Hier das Waldstück ist wesentlich einsamer als die Wanderwege in der Nähe des Stausees und der Eisenbahnlinie. Es handelt sich um einen kleinen bewaldeten Höhenzug mitten in der Stadt. Von der Kammhöhe aus hat man einen schönen Blick auf Wuppertal Langerfeld, das gemeinsam mit Beyenburg, Oehde, Rauental, Herbringhausen und anderen kleineren Ortsteilen den Stadtteil Wuppertal-Langerfeld-Beyenburg bildet.






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