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Die Quelle des Weißen Mains (Weißmainquelle)

Weißmainquelle am Ochsenkopf
Die Weißmainquelle am Ochsenkopf
An der offiziellen Quelle des Weißen Mains am Ochsenkopf
An der offiziellen Quelle
des Weißen Mains am Ochsenkopf
Der Weiße Main ist zwar der kürzere der beiden Quellflüsse des Mains, trotzdem aber der wasserreichere. Das viele Wasser kommt von den westlichen Gebirgszügen des Fichtelgebirges, welche die feuchten Westwinde zum Aufsteigen und damit zum Abregnen bringen. Heute betrachten wir es als selbstverständlich, dass er am  Ochsenkopf im Fichtelgebirge beim  Weißmainfelsen entspringt, in der Vergangenheit gab es dazu jedoch auch andere Meinungen.

Sucht man die Quelle eines Flusses, und mündet ein anderer Fluss oder Bach hinein, geht man automatisch davon aus, dass der Schwächere in den stärkeren mündet, und folgt dem stärkeren als ursprünglichen Fluss. Nun vereinigen sich Weißer Main und Paschenbach bei Karches und der Paschenbach führt offensichtlich mehr Wasser. Er müsste deshalb nach dieser Regel Weißer Main heißen und der Bach vom Hang des Ochsenkopfes umbenannt werden. Die Weißmainquelle läge dann am Seehaus, auf dem Gebirgszug des Schneeberges.

Das Seehaus

Das Seehaus im Fichtelgebirge
Das Seehaus im Fichtelgebirge
Wanderer am Seehaus im Fichtelgebirge
Wanderer am Seehaus im Fichtelgebirge
Im Jahr 1785 reiste

Johann Wolfgang von Goethe

mainaufwärts und gelangte auf diese Weise tatsächlich nicht zur heutigen Weißmainquelle, sondern zum Seehaus am Seehügel, das heute zu Tröstau auf der anderen Seite des Gebirgszuges gehört. Es liegt zwar an einem steilen Berghang und nicht an einem See, wie der Name vermuten lässt, aber als "Säi" wurden jedoch früher auch Rodungsinseln im Wald bezeichnet. Das Seehaus war ursprünglich ein altes Zechenhaus, das im Rahmen des dortigen historischen Zinnbergbaus um 1762 entstand. Der Seehausbrunnen speist dort ein kleines Teichlein.
Hohenzollernwappen des Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth an der Weißmain-Quellfassung
Hohenzollernwappen des Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth an der Weißmain-Quellfassung
Von dort fließt das Wasser als Zinnbach den Hang hinab und nimmt unterwegs das Wasser von zahlreichen weiteren Quellen auf. Unterhalb der jetzigen Bundesstraße B303 mündet der Zinnbach dann in den Paschenbach und der wiederum in den Weißen Main. Das Seehaus gehört heute dem Fichtelgebirgsverein (FGV) als öffentlicher Wanderstützpunkt und Unterkunftshütte.

Schon im Jahr 1717 hatte allerdings Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth eine Quelle am Hang des Ochsenkopfes als Mainquelle festgelegt und eine Quellfassung aus Granit fertigen lassen. Er ließ ein bekröntes Hohenzollern-Wappen und die Buchstaben G F C M Z B I P H einmeißeln (Georg Friedrich Carl Markgraf zu Brandenburg in Preußen Herzog).  Oberfranken war damals nämlich noch preußisch.

Um das Jahr 1800 wurde dieser Zinnbach allerdings umgeleitet, so dass er in den  Fichtelsee bei Fichtelberg floss. Diese Umleitung überschritt die Europäische Hauptwasserscheide, so dass dieses Wasser nicht mehr wie es sich gehört über den Main und den Rhein in die Nordsee floss, sondern über den Fichtelsee in die Fichtelnaab hinab zur Donau und damit ins Schwarze Meer! Heute scheint endgültig der alte Zustand wieder hergestellt zu sein.

Karches

Karches-Weiher am Waldrasthaus Karches
Der Karches-See am Waldrasthaus Karches
Karches-See am Waldrasthaus Karches
Der Karches-See am Waldrasthaus Karches
Der Hammermeister Johann Christoph Weller, nach dem auch das Wellertal der  Eger benannt ist, errichtete im heutigen Karches 1706 den Weißmain-Hochofen zur Verarbeitung des Eisenerzes und ein Hammerwerk zur Weiterverarbeitung. Nach einem späteren Besitzer, Johann Karches, benannte sich die Einöde, die heute als beliebtes Waldrasthaus an der Bundesstraße B303 liegt. Der Karchesweiher diente als Schützteich, in dem sich das Wasser sammelte um bei Bedarf zum Antrieb des Hochofen-Gebläses zu dienen oder auch zur Floßerei im Maintal Richtung Bischofsgrün.

Das Weißmaintal oberhalb Bischofsgrün


Nachdem sich Paschenbach und Weißer Main bei Karches vereinigt haben, fließen sie durch ein wildromantisches Flusstal Richtung  Bischofsgrün. Es ist mit einem Wanderweg gut erschlossen und bietet sich für eine Nachmittagswanderung an. Bei heißem Wetter herrscht in dem Tal sogar angenehme Kühle. Unterwegs findet man einen historischen Bergwerksstollen, der vor allem als Erbstollen zur Entwässerung der darüberliegenden Tagebaue und Schächte diente.
Rastplatz und Schutzhütte
am Wanderweg Karches - Bischofsgrün
Rastplatz und Schutzhütte am Wanderweg Karches - Bischofsgrün

Stollenmundloch des historischen Bergwerksstollens

Historischer Bergwerksstollen zwischen Bischofsgrün und Karches
Historischer Bergwerksstollen im Weißmaintal
Entwässerungsstollen der Eisenbergwerke in der Fischerloh bei Bischofsgrün Das Stollenmundloch des Entwässerungsstollens im Weißmaintal bei Bischofsgrün Der Eingang wurde vom Fichtelgebirgsverein (FGV) Bischofsgrün im Jahr 2008 befestigt und kann betreten werden. Die Baumaßnahme wurde vom Naturpark Fichtelgebirge gefördert. Vorher war er verschüttet und an der Stelle trat Wasser aus einer Quelle, die Stollenbrunnen genannt wurde. Bei der Sanierung wurde auch das Alter des Grubenholzes bestimmt. Durch die Baumringe kann man nicht nur das Alter des Baumes bestimmen. Mittels Dendrochronologie konnte man durch Messung der über die Jahre durch Klimaschwankungen und Wetterschwankungen aufgetretenen charakteristischen Baumringabstände und Baumringbreiten das Jahr der Fällung der Bäume auf den Winter 1722/1723 festlegen.

Die Eisenbergwerke in der Fischerloh bei Bischofsgrün, ziehen sich mit den Tagebauen und Schächten oberhalb der Straße über 400 m hin und der Entwässerungsstollen soll 150 m tief gewesen sein. Durch den darüberliegenden Straßenbau ist er nicht mehr weit begehbar. Abgebaut wurde vor allem Eisenglanz (Eisenglimmer, Hämatit), der im nahen Hochofen und in Hammerwerken im Bischofsgrüner Ortsteil Fröbershammer weiterverarbeitet wurde. Das Erz wurde im Hochofen mit Holzkohle verhüttet, und auch die Hammerwerke verbrauchten große Mengen davon, weshalb auch Köhler hier tätig waren. Dem Bergbau und der Weiterverarbeitung fielen deshalb große Waldflächen zum Opfer und das Fichtelgebirge war damals viel kahler als heute. An anderer Stelle, wie in  Fichtelberg, war das schon im Mittelalter der Fall.

Die Opferwanne

Die Opferwanne beim Stollenbrunnen zwischen Bischofsgrün und Karches
Die Opferwanne im Weißmaintal
Gleich in der Nähe befindet sich einen Granitfelsen mit einer natürlich entstandenen, wannenförmigen Vertiefung, die als Opferwanne ein Geotop bildet. Setzt sich in einer Vertiefung im Felsen Wasser ab, verwittert der Stein durch Frostaufbruch dort stärker als am Rand. Solche Mulden findet man in den Felsformationen des Fichtelgebirges häufig. Besonders in der Zeit der Romantik wurden sie als Hexenschüsseln, Opferschüsseln oder Druidenschüsseln bekannt. Bei dieser hier wurde allerdings künstlich ein Ablauf geschaffen. Wahrscheinlich hat man die Felswanne vor allem als Pechstein genutzt. Durch Erhitzen von Harz konnte man Teer und sogar Terpention gewinnen, das dann durch den Ablauf herausfloss, praktisch ein einfacher Pechofen. Möglicherweise konnte man darin auch Erzproben waschen oder durch Erhitzen vor Ort überprüfen.

Naturpfad Oberes Weißmaintal

Das Weißmaintal zwischen Bischofsgrün und Karches
Das Obere Weißmaintal bei Bischofsgrün
Das Obere Weißmaintal bei Bischofsgrün ist weitgehend naturbelassen und für den Weg braucht man gute Schuhe. Der Weiße Main fließt über oder zwischen Granitfelsen, und versteckte Stege führen auf die andere Seite.
Das Obere Weißmaintal zwischen Bischofsgrün und Karches
Naturpfad Oberes Weißmaintal
Das Weißmaintal oberhalb Bischofsgrün
Das Tal des Weißen Mains oberhalb Bischofsgrün

Der Siebenstern, Blume des Fichtelgebirges

Siebenstern im Weißmaintal
Siebenstern, Blume des Fichtelgebirges
Den sauren, kalkarmen Boden aus Huminsäuren der Fichtennadeln und der Verwitterung des Granits mag der  Siebenstern (Trientalis europaea). Die Blüte hat manchmal auch acht oder nur sechs Strahlen.

Schleimpilze

Schleimpilz im Weißmaintal
Schleimpilz Physarum virescens
Das feucht-kühle Mikroklima im Weißmaintal oberhalb Bischofsgrün mögen auch  Schleimpilze. Bei ihnen handelt es sich nicht wirklich um Pilze. Ihre Lebensweise weist Eigenschaften von Tieren und Pilzen auf. Im Gegensatz zu "richtigen" Pilzen sind sie nicht verwurzelt mit dem Boden, sondern können über die Erdoberfläche kriechen und nach Nahrung suchen, die aus morschem Holz, anderen abgestorbenen Pflanzen und Pilzen bestehen kann. Die Kriechbewegung ist allerdings so langsam, dass man sie nur im Zeitraffer erkennen kann, viel langsamer als Schnecken. Bei diesem gelben Exemplar müsste es sich um die Art Physarum virescens handeln, manche nennen ihn auch Gelber Eierschleimpilz.

Bischofsgrün

Bischofsgrün im Fichtelgebirge Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Bad Bernack - Bischofsgrün In einer Rodungsinsel im Fichtelgebirgswald findet man im Weißmaintal zwischen Ochsenkopf und Schneeberg an der Bundesstraße B303 Bischofsgrün. Zum Ende des Mittelalters lebten die Menschen hier von Zinnbergbau und Glasherstellung. Im Jahr 1536 führten die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach in Bischofsgrün die Reformation ein und die ganze Gegend wurde protestantisch. Die 1898 gebaute Bahnstrecke Schlömen–Bischofsgrün, die vor allem eine Bahnverbindung zu Bayreuth und Kulmbach herstellte, ist heute der Radweg nach Bad Berneck den Weißen Main entlang.

Im Jahr 1907 baute die Landesversicherungsanstalt am Fuß des Schneebergs eine Lungenheilstätte, die in den Kriegen auch als Militärlazarett diente. Nachdem die langwierigen Tuberkulose-Behandlungen abnahmen, wurde sie zur allgemeinen Reha-Klinik. Die zahlreichen Wintersporteinrichtungen locken im Winter viele Skifahrer in den Ort.  Bischofsgrün

 

Das Weißmaintal zwischen Bischofsgrün und Bad Berneck


Unterhalb von Bischofsgrün verstärkt der Lützelmainbach aus dem Bischofsgrüner Forst den Weißen Main.

Nicht weit davon wird bei einem Wehr ein großer Teil des Flusswassers abgezweigt, welches das Weißmainkraftwerk Röhrenhof 5 km flussabwärts antreibt.

 Wasserkraftwerk Weißmainkraftwerk Röhrenhof
(Fotos und Informationen)
Der Lützelmainbach mündet bei Bischofsgrün in den Weißen Main

Die Venedigerhöhlen

Venedigerhöhle zwischen Bischofsgrün und Bad Berneck
Venedigerhöhle im Weißmaintal
Venedigerhöhle am Weißen Main Venedigerhöhle Am Radweg im Weißmaintal findet man auf halber Höhe die Venedigerhöhlen. Schon ab dem Mittelalter durchstreiften Erzsucher und Mineraliensucher das Fichtelgebirge und das Erzgebirge. Die Einheimischen nannten sie Walen oder Welsche. Unter ihnen waren auch Glashersteller und Spiegelhersteller aus Venedig, wodurch der Name Venediger entstand. Sie legten Erzgänge frei und gruben sogar Höhlen. Manche waren bestimmt auch nur Abenteurer und Glückssucher.  Venediger, Walen, Zwerge

An dieser Stelle scheinen sie nicht viel gefunden zu haben. Die von Hand mit Schlegel und Eisen geschlagenen Stollen enden nach wenigen Metern.

Getreidemühlen und Sägewerke

Wie überall wurde das Wasser des Flusses schon vor vielen Jahrhunderten zur Energiegewinnung genutzt. Getreide-Mühlen und Schneidsägen zur Herstellung von Balken und Brettern gab es viele. Hier zum Beispiel bei Bischofasgrün die Glasermühle von 1744, die beides war, Mahlmühle und Sägewerk. Vorgängerbauten gab es schon ab 1500.
Die Glasermühle bei Bischofsgrün

Bad Berneck


An einem rechten Zufluss des Weißen Mains, der Ölschnitz, liegt in einem engen Tal mit steilen Wänden die Altstadt von Bad Berneck. Der neuere Teil der Stadt wird vom Weißen Main durchflossen.

 Bad Berneck
(Fotos und Informationen)
Bad Berneck an der Ölschnitz

Die Fränkische Linie

Nach Bad Berneck weitet sich das Weißmaintal. Der Weiße Main erreicht eine große geologische Störung, die Fränkische Linie, welche der Weiße Main als Flusstal nutzt. Die 30 km tiefe und über 100 km lange Verwerfungslinie reicht von der thüringischen Grenze quer durch Oberfranken bis in die Oberpfalz, wo sie mit der  Kontinentalen Tiefenbohrung (KTB) bei Windischeschenbach erforscht wurde. Sie ist nicht mehr geologisch aktiv und bildet hier ein breites liebliches Tal, das teilweise naturbelassen oder renaturiert ist. Auch der Biber darf sich hier austoben.

 Die Fränkische Linie
Naturbelassenes und Renaturiertes im Weißmaintal in der Fränkischen Linie

Weißmaintal zwischen Bad Berneck und Himmelkron
Weißmaintal in der Fränkischen Linie

Autobahn A9 und der Lanzendorfer Berg

Zwischen Bad Berneck und Himmelkron überspannt seit 1997 eine hohe Autobahnbrücke das Weißmaintal und die Fränkische Linie. Vorher gab es eine niedrige Brücke, die direkt durch Lanzendorf führte. Die Steigung Richtung Süden zum Bindlacher Berg und nach Bayreuth war besonders im Winter als der Lanzendorfer Berg berüchtigt. Da es keinen Standstreifen gab, reichten nur wenige im Schnee steckengebliebene Fahrzeuge, um die ganze Autobahn dicht zu machen.
Autobahnbrücke über das Weißmaintal am Lanzendorfer Berg

Lanzendorf


Südlich von Himmelkron fließt der Weiße Main durch die ca. 1000 Einwohner zählende Ortschaft  Lanzendorf. Auf einem felsigen Hügel steht die Kirche Sankt Gallus. Nach mehreren Umbauten in ferner Vergangenheit erhielt sie um 1750 ihrenn heutigen barocken Baustil.
Lanzendorf im Weißmaintal

Lanzendorf am Weißen Main
Lanzendorf, ein idyllischer Ortsteil von
Himmelkron im Weißmaintal
Stauwehr im Weißen Main in Lanzendorf
Ein Stauwehr zweigt Wasser in einen Mühlbach ab, der einen ganzen Ortsteil von Lanzendorf zu einer Insel macht.

Himmelkron

Mit seiner Autobahnausfahrt, der markanten Autobahnkirche, den Tankstellen, Raststätten, Hotels und Restaurants ist  Himmelkron vor allem bei Autofahrern der A9 sehr bekannt. In der historischen Altstadt findet man die Stiftskirche St. Maria, die heute evangelisch-lutherisch ist. Dazu gehören alte Klostergebäude mit Klostermühle, Malzhaus und Klosterbrauerei. Nachdem die Bayreuther und Kulmbacher Markgrafen die Gegend im Zuge der Reformation protestantisch machten, wurden die Zisterzienser-Nonnen, die nicht protestantisch werden wollten, vertrieben. Das Kloster wurde später geschlossen und die Markgrafen nutzten die Gebäude als Sommerresidenz und Jagdschloss.
Himmelkron mit seiner Autobahnkirche
Himmelkron mit seiner Autobahnkirche

Der Klostergarten Himmelkron
Der Klostergarten Himmelkron
Die Klostermühle von Himmelkron am Weißen Main
Die Klostermühle von Himmelkron am Weißen Main

Die Baille-Maille-Allee

Entlang des Mains verläuft eine gerade Allee. Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth ließ hier 1663 Reihen von Linden pflanzen, die beim Flanieren Schatten spenden sollten. Bei den hohen Herrschaften war damals das Paille-Maille-Spiel beliebt, ein Ballspiel, bei dem man mit möglichst wenigen Schlägen einen hölzernen Ball mit hammerartigen, ebenfalls hölzernen Sclägen, durch einen Reifen am Ende der Allee schlagen musste. Dafür wurde die Baille-Maille-Lindenallee in Himmelkron gerne genutzt. Heute finet man hier vor allem Spaziergänger, es werden aber auch Feste und Märkte veranstaltet.
Die Baille-Maille-Lindenallee bei Himmelkron am Weißen Main
Die Baille-Maille-Lindenallee bei Himmelkron am Weißen Main
Von den damals gepflanzten Linden ist nur noch eine erhalten. Die ursprünglichen Allee-Bäume wurden 1792 von preußischen Soldaten abgeholzt, um das Holz für den Staatshaushalt zu verkaufen. Die heute hier stehenden Linden wurden in den Jahren 1986 bis 1992 wieder neu gepflanzt. Eine Chronik der Ereignisse findet man  hier.
Baille-Maille-Allee-Fest in Himmelkron
Das Baille-Maille-Fest in der Lindenallee

Die Baille-Maille-Brücke

Am Ende der Baille-Maille-Allee führt eine Sandsteinbrücke aus dem 17. Jahrhundert über den Weißen Main. Der Fluss wendet sich hier Richtung Trebgast und Kulmbach. Bei Schlömen, das zu Neuenmarkt gehört, überspannt ihn eine steinerne Eisenbahnbrücke der Bahnlinie Bayreuth - Trabgast - Neuenmarkt und bei der Eichmühle erzeugt er elektrischen Strom in einem Kraftwerk.
Die Baille-Maille-Brücke über den Weißen Main
Die Baille-Maille-Brücke über den Weißen Main
Eisenbahnbrücke über den Weißen Main
Die steinerne Eisenbahnbrücke bei Schlömen

Trebgast

Bei der Ortschaft Trebgast mündet ein Bach in den Weißen Main, wie könnte er wohl heißen? Es ist natürlich die Trebgast, die vorher den beliebten Trebgaster Badesee (Trebgastsee) mit Wasser versorgt. Bekannt ist Trebgast auch durch seine Naturbühne. Diese ist zwar nicht so groß wie die Felsenbühne des Luisenburg-Festspiele, trotzdem wird hier jedes Jahr ein erstaunlich vielfältiges und hochwertiges Programm geboten.
Trebgast im Tal des Weißen Mains
Trebgast im Tal des Weißen Mains
Der Trebgaster Badesee im Herbst
Der Trebgaster Badesee im Herbst
Trebgast im Weißmaintal
Im Hintergrund Trebgast, davor Feuln, gesehen von der Ködnitzer Weinleite, dazwischen das Weißmaintal

Die Ködnitzer Weinleite

Zwischen Trebgast und Fölschnitz liegt rechts des Flusses ein sonniger Hang mit teilweise naturbelassenen und unter Naturschutz stehenden Streifen, die als Ködnitzer Weinleite bekannt sind. Früher wurde hier Weinbau betrieben, der 1850 aufgegeben wurde. In dieser Gegend soll es nach Albert Reif und Ulrike Stötzer schon im Mittelalter Weinbau gegeben haben. Kein Wunder, denn das Mittelalterliche Kilimaoptimum sorgte für ein warmes Klima.

Als 1342 mit dem Magdalenen-Hochwasser die ersten Vorboten der Kleinen Eiszeit einsetzten und die Durchschnittstemperaturen allmählich sanken, wurde der Weinanbeu hier schwieriger. 1563 kostete der Eimer Kulmbacher und Fölschnitzer Wein 2 Gulden, Rheinwein 5 Gulden (M. Hundt 1950: Wörterbuch zur Kulmbacher Heimatkunde, Band 2, S. 62). Da wird wohl der Reim von E. Freiherr von Guttenberg (1912), zutreffen:
"Der Wein ist sauer, den trinkt der Bauer,
das Bier ist bitter, das trinken die Ritter.
Die Ködnitzer Weinleite
Kleine Kapelle an der Ködnitzer Weinleite

Hochwasser, Überschwemmungen

Jeder Fluss hat seine Hochwassermarken. Nach mehreren trockenen Jahren bewies der Weiße Main zu Weihnachten 2023, dass er es noch kann: Straßen und Flusstäler überfluten, wie hier die Zufahrtsstraße nach Ebersbach. Man kennt das ja, und hat auch noch andere Möglichkeiten, das Dorf zu erreichen.

Die Schorgast

Bei Kauerndorf macht der Weiße Main einen 90°-Knick und nimmt die Schorgast auf. Deren Quelle liegt nahe Marktschorgast und ihr Tal ist zunächst eng bis Wirsberg. Das Schorgasttal weitet sich dann nahe Neuenmarkt und der Fluss ist in weiten Teilen relativ naturbelassen, umgeben von Teichlandschaften und Sumpfgebieten. Bei Untersteinach nimmt sie die Untere Steinach auf und treibt bei Kauerndorf die Forstlasmühle an. Bei der Mündung in den Weißen Main ist sie von der Wassermenge her fast so stark wie dieser.
Wehr der Forstlasmühle an der Schorgast
Wehr der Forstlasmühle an der Schorgast
Mündung der Schorgast in den Weißen Main
Mündung der Schorgast (rechts) in den Weißen Main (links)

Kulmbach

Dann wendet sich der Weiße Main der Bierstadt  Kulmbach zu und fließt zu Füßen der Plassenburg dahin.
Die Plassenburg über dem Weißmaintal
Die  Plassenburg über dem Weißmaintal
Die Historische Altstadt von Kulmbach
Die Historische Altstadt von Kulmbach
In Kulmbach hat man dem Weißen Main durch die Flutmulde Raum für Überschwemmungen gegeben. Sie dient auch Wasservögeln und bei normalem Wasserstand Spaziergängern. Beim Kulmbacher Schwimmbad zweigt ein Mühlbach vom Main ab, der parallel zur Fischergasse romantisch die Altstadt durchfließt.
Flutmulde am Weißen Main in Kulmbach
Die Flutmulde am Weißen Main in Kulmbach
Der Mühlbach des Weißen Mains in der Altstadt von Kulmbach
Der Mühlbach des Weißen Mains in der Altstadt von Kulmbach

Der Mainzusammenfluss


Westlich von Kulmbach fließt der Weiße Main vorbei am Naherholungegebiet Mainaue, genannt Kieswäsch', und vereinigt sich beim

Schloss Steinenhausen

nahe Melkendorf mit dem Roten Main zum Fluss Main, der dann über Lichtenfels, Bad Staffelstein, Bamberg, Würzburg, Frankfurt bei Mainz in den Rhein mündet. Ein Steg führt unmittelbar nach der Vereinigung über den Main.

Schloss Steinenhausen,
ein Pfad führt hinab
zum Mainzusammenfluss
Schloss Steinenhausen
Der Mainzusammenfluss: Weißer Main und Roter Main
Der Mainzusammenfluss: Weißer Main (links im Bild) und Roter Main bilden zusammen den  Fluss Main. Dass das Wasser unterschiedliche Farben hat, sieht man nach einem Gewitter oder Starkregen, wenn der Rote Main rötliche Erde aus der Bayreuther Gegend abgeschwemmt hat und der Weiße Main aus dem Granit des Fichtelgebirges heller ist.
   

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