Fichtelgebirge
Mystik in Oberfranken

Feen, Elfen
und Elben

Sagen und
Legenden

Treten in Sagen und Märchen Feen und Elfen auf, sind sie meist zarte, oft geflügelte Wesen, die sich vor den Menschen verstecken und in der Natur und in den Wäldern leben. Meist tun sie niemandem etwas Böses und sind froh, wenn man sie in Ruhe lässt. Damit beschreiben wir heute manchmal Menschen, die wir romantisch als feenhaft bezeichnen.

Beobachtungen

Meine ersten Feen sah ich in Südfrankreich an der Côte d’Azur unterhalb des Friedhofs von  Grimaud bei der Feenbrücke (Pont des Fées). Möglich, dass der gute französische Rotwein dabei eine Rolle gespielt und meinen Horizont erweitert hat.

Leider ließen sie sich nicht fotografieren. Kaum sahen sie ein Objektiv, waren sie weg!
Feenbrücke (Pont des Fées, 15 Jahrhundert)
bei Grimaud in Südfrankreich
Feenbrücke bei Grimaud in Südfrankreich

Feen am Rudolfstein im Fichtelgebirge

Am Fuß des Rudolfsteins im Fichtelgebirge, zwischen Weißenstadt und dem Schneeberg, gibt es einen historischen Bergwerksstollen mit einer alten Holzhütte für die Bergarbeiter. Schon im 18. Jahrhundert wurde dort unter dem Namen Zinnerzgrube Werra Zinnerz abgebaut, von 1929 bis 1945 Zinn und Wolfram. Nach dem 2. Weltkrieg Uran. Obwohl das Dach der Hütte schadhaft war, konnte man dort ab und zu Feen mit einer Wildkamera erwischen. Heute ist das Bergwerk sehr bekannt und zum  Besucherbergwerk ausgebaut. Dazu musste der Stolleneingang und die ersten Meter des Stollens aus Sicherheitsgründen abgebrochen und neu aufgebaut werden. Seitdem findet man dort keine Feen mehr. Wo sie sich jetzt verstecken, wer weiß?
Historischer Bergwerksstollen am Rudolfstein im Fichtelgebirge 2010
Historischer Bergwerksstollen am Rudolfstein im Fichtelgebirge 2010
Feen an der Hütte des Uranbergwerks am Rudolfstein im Jahr 2010
Feen an der Hütte des Uranbergwerks am Rudolfstein im Jahr 2010

 Bilder aus dem Innern des Bergwerks von ca. 1974

Waldfeen im Fichtelgebirge

Im kalten Fichtelgebirge in Oberfranken verbergen sich die Waldfeen offenbar gerne in Höhlen mit  Leuchtmoos. Dort können sie vielleicht die Energie für ihre Feenlämpchen sparen, und in den Höhlen herrscht über das ganze Jahr eine gleichmäßige Temperatur.

Hier ein Höhleneingang mit  Leuchtmoos am Hang des  Rudolfsteins bei  Bad Weißenstadt.

Mit einer selbstauslösenden Wildkamera konnte ich sie überlisten. Ob sich die Waldfeen in der Höhle auch gemütlich eingerichtet haben, konnte ich leider nicht feststellen.

 Das Märchen von den
Waldfeen am Rudolfstein
Höhleneingang mit Leuchtmoos am Hang des Rudolfsteins bei Bad Weißenstadt, Lebensraum für Waldfeen

Phantasiewesen

Die meisten Menschen sehen die Feen als Phantasiewesen, die es eigentlich nicht gibt. Diese Ignoranten werden wohl nie Feen oder Elfen zu Gesicht bekommen. Als Geist-Wesen können sie die menschliche Aura und ihr Karma wahrnehmen und verbergen sich vor solchen Leuten.

Aber schon immer gab es Menschen, die sie sehen konnten, wie dieses »uralte Bild« der ganz seltenen Schnecken-Feen aus dem Fichtelgebirge zeigt.
Schnecken-Fee im Fichtelgebirge

Rückzugsorte

Nahe der Einöde Steinsorg fließen die Bäche Dörflesbach und Lopper Bach zusammen und bilden den Motschenbach. Dieser fließt, wie sollte es anders sein, durch das Dorf Motschenbach, einem Ortsteil von Mainleus in Oberfranken. Nicht weit von seiner Mündung in den Main findet man den Zwei-Insel-Teich.

Die Inseln sind ein Rückzugsort für die Feen des Maintals. In klaren Vollmondnächten, wenn es nicht zu kalt und nicht zu warm ist, leicht feucht, aber nicht zu nass, dämmrig, aber nicht zu dunkel, kann man sie dort tanzen sehen. Fotografieren ließen sie sich leider nicht. Wahrscheinlich haben sie schon schlechte Erfahrungen gemacht mit den Menschen.
Der Zwei-Insel-Teich im Maintal

Feen und Elfen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Feen Elfen (Elben)
Feen sind sehr klein und haben Flügel. Meist sind sie freundlich, können aber auch Streiche spielen. Elben kennen wir aus dem Herrn der Ringe. Sie sind menschengroß und durchaus streitbar.
Beide Arten gehören zu den Naturgeistern, sind naturverbunden und haben Zauberkräfte. Die Asen und Albe scheinen auch irgendwie dazu zu gehören, vielleicht auch die Kobolde.
Feen stammen aus mystischen Erzählungen und Sagen des keltischen Kulturkreises. Elfen kommen in der nordisch-germanischen Mythologie vor, zusammen mit den Göttern.
Beide leben sehr versteckt im Wald, meist an klaren Bächen oder Wasserfällen. Sie zeigen sich nur selten, deshalb haben die Wenigsten sie schon mal gesehen.

Im Mittelalter machte die Kirche aus den Elfen die Alben, Dämonen, die den Albdruck verursachen, indem sie sich nachts auf die Brust von Schlafenden setzen und das Atmen schwer machen, was zu gruseligen Nachtmahren und Alpträumen führt. Nur gottgefälliges Leben und Buße in der Kirche konnte sie fernhalten. Angst erleichtert die Machtausübung über die Menschen.

Die Feen von Cottingley

1917 haben die Mädchen Frances Griffiths und Elsie Wright in Cottingley (England) Feen fotografiert. Die Geschichten gingen als die  Cottingley Fairies, die Feen von Cottingley, durch die Medien. Die Fotos konnten trotz genauer Prüfungen nicht als Fälschungen entlarvt werden, viele glaubten die Geschichten, manche nicht.

Der Spielfilm  Fremde Wesen – Zauber der Elfen 📀 (Angebote) auf DVD oder Blu-ray mit Florence Hoath als Elsie Wright und Elizabeth Earl als Frances Griffiths.
Die Feen vom Cottingley-Bach

Elfen in der griechischen Mythologie

Im antiken Griechenland gibt es natürlich keine Naturgeister, die "Feen" oder "Elfen" heißen. Am nächsten kommen ihnen die Göttinnen Demeter und Persephone. Zeus hat mit seiner Schwester, der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, ein Mädchen gezeugt, das er Kore nannte.

Ihr eigener Vater, Zeus, verliebte sich in Kore, nahm die Gestalt einer Schlange an, kroch in sie und befruchtete sie, woraus ihr Sohn Zagreus entstand. Aber auch Zeus' Bruder Hades, der Gott der Unterwelt, verliebte sich in sie. Da Zeus sie nicht freiwillig hergab, stieg Hades aus der Unterwelt empor und entführte Kore in seine Welt, wo die Sonne niemals scheint. Erst ab da heißt sie Persephone.
Bild: Hades und Persephone (KI-generiert)
Hades und Persephone (KI-generiert)
Ihre Mutter Demeter, die als Muttergöttin für die Fruchtbarkeit der Erde, den Ackerbau, die Ernte, die Saaten und das Getreide zuständig war, ließ vor Gram darüber alle Pflanzen verdorren, wodurch alle Menschen hätten verhungern müssen. Zeus schritt ein und vereinbarte mit Hades, dass sich Persephone nur im Winter in der Unterwelt aufhalten muss. Im Sommer lebte sie als Kore bei ihrer Mutter Demeter, und schon wuchsen die Pflanzen wieder. Vielleicht war Hades ganz froh, da sie in manchen Berichten als "strenge Gemahlin" beschrieben wird.

Durch diese Jahreszeiten-Regelung ist sie in beiden Welten zu Hause: Als Persephone ist sie im Winter in der Unterwelt die Königin der Toten und bei ihrer Mutter trägt sie im Sommer als Kore zum Wachstum der Pflanzen bei und schützt die Natur, wie eben unsere Feen. ( Griechenland, Fotos und Informationen)

Die Sprache von Elben, Elfen und Feen

In Märchen und Legenden sprechen Feen und Elfen meist nicht mit den Menschen. Im  Herrn der Ringe hat J.R.R. Tolkien den sehr menschen-ähnlichen Elben in Mittelerde eigene fiktive Sprachen gegeben: Quenya und Sindarin. In Lothlórien und im Düsterwald spricht man den Dialekt des Wald-Elbischen. Alle elbischen Sprachen sind aus dem Ur-Elbischen und dem primitiven Quendisch entstanden. Tolkien erstellte mehrere Wörterbücher mit Übersetzungen aus dem Quenya und Sindarin. Über die Rechtschreibung und Grammatik hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Art fiktionale, sehr phantasievolle, Wissenschaft entwickelt. Auch Gesänge und Lieder in Elbisch sind entstanden.
Zauberhafter Winter - Mystische Musik in den Elbensprachen Quenya and Sindarin

Die Kelten und Britannien

Der Ursprung der Feenlegenden scheint im  keltischen Kulturkreis zu liegen. In der Mythologie der Kelten sind sie jedoch nicht so zurückhaltend, sondern können verschiedenartigste, gute und böse übernatürliche Wesen sein. So treffen wir bei den Kelten auf die Banshee, eine Geisterfrau aus dem Feenreich, eine Todesfee und Todesbotin aus der Anderswelt. Der Name Feen und Elfen für die keltische Sagenwesen taucht endgültig erst in unserer mittelalterlichen und besonders der neuzeitlichen Literatur auf.

In der Sage um König Artus spielt die Fee Morgaine, Morgana oder Morgan le Fay eine zwiespältige Hauptrolle. Besonders Guinevere, die Frau von König Artus, kann sie nicht leiden. In dem Fantasy-Roman Die Nebel von Avalon von  Marion Zimmer Bradley Bücher und der  Verfilmung in zwei Teilen 📀 wird sie dagegen sehr positiv dargestellt. Als eine keltische Priesterin von der im Nebel verborgenen mystischen Insel Avalon hat sie manch übersinnliche Kräfte, ist aber in der Welt der Menschen auch so manchem Unheil ausgesetzt.

Die finnische Elfenwelt oder Feenwelt

In Filmen und Büchern werden in letzter Zeit ab und zu Elfenbeauftragte in Finnland erwähnt, die bei Baumaßnahmen oder anderen größeren Eingriffen in die Natur prüfen, ob dort Elfen leben und sie dadurch beeinträchtigt würden. Das Wort Elfenbeauftragte erfand jedoch der Schriftsteller Wolfgang Müller 1995. In einem anderen Roman ist sogar von einer Elfenministerin die Rede, alles natürlich reine Phantasie.

In der finnischen Mythologie gibt es aber eine verborgene Welt, die ein Spiegelbild der Realität ist, als würde man den Wald als Spiegelbild in einem See betrachten. In dieser Welt, direkt unter unseren Füßen, gibt es geheimnisvolle Magie und und ein verborgenes Volk von Elfen, Feen und Trollen. Schon in der Edda werden Elfen (Álfar) zusammen mit Zwergen, Riesen und Göttern erwähnt. Die Geschichten darüber sind oft mit realen Orten der Finnischen Landschaft verbunden und gehören deshalb zur finnischen Kultur.

In Finnland muss bei Bauvorhaben geklärt werden, ob durch bauliche Veränderungen kein Kulturgut beeinträchtigt wird. Nun sind Elfen Teil des finnischen Kulturguts und so sollen Landschaften, die in alten Märchen als von Elfen bewohnt beschrieben werden, nicht verändert werden. Dazu sind durchaus manchmal Gutachten von Leuten erforderlich, die sich in der geheimnisvollen Märchenwelt Finnlands auskennen. So ist wahrscheinlich die Legende von den Elfenbeauftragten entstanden.

Die Kirche

Mit gefährlichen Geistwesen wie Dämonen jagte die Kirche den Menschen gerne Angst ein. Sie machte aus den Elfen die bösen Alben, um den Leuten dann Erlösung und Schutz durch den christlichen Glauben zu versprechen. Die Alben verursachten angeblich die Albträume und setzen sich, während wir schlafen, auf unsere Brust, üben den Albdruck aus, wahrscheinlich das, was wir heute als Schlafapnoe-Syndrom bezeichnen.

 Das Märchen von den Waldfeen am Rudolfstein

Bücher über Sagen und Legenden

Bücher Elektronik, Foto
Musik-CDs DVDs, Blu-ray
Spielzeug Software
Freizeit, Sport Haus und Garten
Computerspiele Küchengeräte
Essen und Trinken Drogerie und Bad
Erwin's Bücherecke