Im Fichtelgebirge gibt es die Sage von dem armen Kind, das keinen Vater mehr und eine kranke Mutter hatte. Eines Morgens ging das Mädchen ganz früh auf den Hengstberg bei Selb, um Beeren zu pflücken und Haselnüsse zu sammeln. Als sie ihren Krug schon halb voll hatte, sah sie ein kleines Weiblein, das mit goldenem Moos bekleidet war. Es bat um einige Beeren und Nüsse und das Mädchen gab ihm reichlich von seinen gesammelten Früchten ab. Das Weiblein aß sie und ging dann weiter. Als das Mädchen seinen Krug voll hatte, ging es nach Hause und wollte die Früchte ausschütten und ihrer Mutter geben. Da waren die Beeren und die Kerne der Nüsse aus Gold und ihre Not hatte ein Ende. Eine Geschichte, die etwas an das Grimm'sche Märchen von den
Sterntalern erinnert.
Nach einer anderen Erzählung wohnte ein Holzweiblein bei einer Mühle im Ölschnitztal unterhalb von Alt-Berneck, das auf einem Hügel oberhalb des heutigen
Bad Berneck lag. In einer kalten Nacht klopfte das Weiblein an der Mühle und bat, dort übernachten zu dürfen. Sie fragte den Müller, ob er den großen Kater noch hätte. Dieser verneinte. Sie hatte jedoch den Bären gemeint, der noch immer in der Mühle hauste, und der noch da war. Dieser zerriss in der Nacht das Holzweiblein.